Alternative Anlagen
30. August 2021

Unicorn-Universum expandiert

HQ Trust sichtet über 650 Einhörner. Population nimmt vor allem in den USA zu.

Die Zahl der Unicorns hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. „Die Zahl der Einhörner ist in den vergangenen Jahren rapide angestiegen. Während es im Jahr 2015 weltweit nur 47 neue Unicorns waren, ist diese Zahl im Jahr 2020 auf mehr als 100 angestiegen“, erläutert Kay Gallus, Investment Manager bei HQ Trust. „Die absolute Zahl der Unicorns stieg im gleichen Zeitraum von 75 auf 530. Aktuell sind es bereits mehr als 650.“ Als Unicorns gelten Startups, die vor dem Börsengang oder einem Exit einen Marktwert von mehr als einer Milliarde Dollar haben. Als Quellen für diese Venture-Capital-Transaktionen stützte sich HQ Trust auf CB Insights, Nexit Ventures und Vencap.

Frisches Geld von Staatsfonds

Unterstützt wird diese Entwicklung auch von neuen Geldgebern. „Tendenziell beteiligen sich nicht-traditionelle Investoren wie etwa Staatsfonds oder Investmentbanken vermehrt an den größten Transaktionen im Markt. Dadurch wird der Trend zu höheren Bewertungen und somit mehr Unicorns verstärkt“, erklärt Gallus.

Regional betrachtet entfällt der Großteil dieser Mega-Deals auf Nordamerika und Asien. Diese beiden Regionen haben bis heute mehr als 85 Prozent der globalen Einhörner hervorgebracht und lassen Europa damit weit hinter sich. In der jüngeren Vergangenheit spielte die Musik jedoch vor allem in den USA. Laut HQ Trust gab es in den Staaten alleine im Jahr 2020 mehr als 70 neue Unicorns.

Zugenommen hat aber nicht nur die Zahl der Unicorns, sondern auch die Haltedauer der Investoren. „Seit der Dotcom-Krise in den frühen 2000er Jahren sind Haltedauern zwar etwas volatiler geworden. Sie haben sich zuletzt jedoch bei rund zehn Jahren zwischen Gründung und IPO eingependelt“, erklärt HQ-Trust-Geschäftsführer Jochen Butz. „Unternehmen, die hohe Bewertungen erreichen, werden noch länger im Portfolio gehalten. Anfang der 2000er Jahre wurden diese Unternehmen noch deutlich früher veräußert.“

Eine Beimischung von Venture Capital fördert die Diversifikation des Portfolios – nicht aber unbedingt die Performance. Jochen Butz: „Im Durchschnitt bringen 65 Prozent aller durchgeführten Deals weniger als das investierte Kapital zurück.“ Wichtig sei die Manager-Selektion. „Gute Fonds haben nicht nur eine höhere Anzahl erfolgreicher Investments, sondern auch monetär erfolgreichere Investments“, so Butz.

 

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