Verbände begrüßen Reformen in der Altersvorsorge
Aba lobt das BRSG II, die Kreditwirtschaft den Aufbruch in der privaten AV. Beate Petry: „Wir brauchen mehr Mut zu Reformen im Dreisäulensystem.“
Lob für die Bundestagsabgeordneten von der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung, Aba, und von der Deutschen Kreditwirtschaft: Während die Aba die Verabschiedung des Zweiten Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG II) begrüßt, schätzt die Deutsche Kreditwirtschaft den Referentenentwurf zur Reform der steuerlich geförderten privaten Altersvorsorge (Altersvorsorgereformgesetz) und die Einführung eines Altersvorsorgedepots. Beide Vorhaben stammen vom Freitag.
Beate Petry, Vorsitzende des Vorstands der Aba, teilt mit: „Ich bin froh, dass mit dem BRSG II viele sinnvolle Maßnahmen zur sozialpolitisch notwendigen Stärkung der betrieblichen Altersversorgung auf den Weg gebracht werden. Auch wenn wir uns eine etwas ambitioniertere Reform gewünscht hätten, freuen wir uns über die Verabschiedung des BRSG II im Deutschen Bundestag. Mehr und höhere Betriebsrenten sind im Interesse der Generationengerechtigkeit.“
Die Aba begrüßt unter anderem die Verbesserungen bei der Geringverdienerförderung, die neuen Möglichkeiten von Optionsmodellen auf betrieblicher Ebene, die flexibleren Bedeckungsvorschriften bei Pensionskassen und die leicht verbesserten Anschlussmöglichkeiten bei Sozialpartnermodellen. Die Maßnahmen im BRSG II könnten in ihrer Gesamtheit zu einer stärkeren Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung beitragen.
„Wir brauchen mehr Mut zu Reformen im Dreisäulensystem der deutschen Altersversorgung“, so Petry weiter. „Die angekündigte Rentenkommission sollte schnell große Reformschritte vorschlagen und insbesondere klare Rollen für alle Säulen der Alterssicherung definieren. Dabei sollte, wie auch im Ausland üblich, der Betriebsrente ein größerer Stellenwert zugebilligt werden. Wir brauchen eine solide, generationengerechte Alterssicherung mit einem dualen Kern aus gesetzlicher und betrieblicher Altersversorgung.“
Banken sehen Aufbruch in der privaten Altersvorsorge
Für die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) stellt der am Freitag vorgelegte Referentenentwurf zur Reform der steuerlich geförderten privaten Altersvorsorge (Altersvorsorgereformgesetz) und Einführung eines Altersvorsorgedepots ein dringend notwendiger Schritt dar, um die private Altersvorsorge in Deutschland effizient, zukunftsfähig und attraktiver zu gestalten.
„Entscheidend ist jetzt, dass die Bundesregierung ihre Pläne konsequent verfolgt und die Vorschläge zur Stärkung der privaten Vorsorge sowie zur stärkeren Kapitalmarktorientierung zügig auf den Weg bringt“, sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), federführend für die Deutsche Kreditwirtschaft. „Ein Abbau der Bürokratie bei Anträgen und Zulagen, klare Förderregeln und verlässliche Rahmenbedingungen sind zentral, um Vertrauen und Planungssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Der Verzicht auf verpflichtende Beitragsgarantien und verpflichtende lebenslange Verrentung ermöglicht zudem höhere Renditechancen und stärkt den Anreiz, privat für das Alter vorzusorgen.“
Mit Blick auf das vorgesehene Standardprodukt, das mit einem Kostendeckel versehen werden soll, bestehen allerdings Bedenken. Es sollte geprüft werden, wie es ausgestaltet werden kann, damit es einer vielfältigen und dauerhaft tragfähigen Angebotswelt nicht entgegensteht.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Betriebliche Altersversorgung (bAV) | private Altersvorsorge
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