Alternative Anlagen
1. Dezember 2014

Verschiedene Wege führen zum Windpark

Stromversorger platziert Green Bonds, mit dessen Emissionserlösen Wind- und Wasserkraftprojekte finanziert werden. Die BVK übernimmt direkt Windkraftfinanzierung.

Mit gutem Gewissen zu investieren, ist nicht unbedingt eine Frage der Rendite. Dies zeigt sich deutlich bei sogenannten Green Bonds. Dabei handelt es sich um Anleihen, mit deren Emissionserlösen Umwelt- und Klimaschutzprojekte finanziert werden. Emittiert werden diese bislang vor allem von supranationalen Institutionen, wie der Weltbank oder der KfW, mit AAA-Bonitäten. Doch das muss nicht immer der Fall sein. Mit dem österreichischen Stromkonzern Verbund hat im November diesen Jahres erstmals ein Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum einen Green Bond am Kapitalmarkt platziert, wie die Rating-Agentur Oekom Research, die die Emission als unabhängiger Gutachter begleitet, mitteilte.
Der Green Bond mit einem Volumen von 500 Millionen Euro und einer Laufzeit von zehn Jahren war mehr als dreifach überzeichnet, wie der Stromkonzern mitteilte. Unternehmensangaben zufolge haben österreichische und internationale Investoren die Anleihe gezeichnet. Zwei Drittel der Emission wurde bei umwelt- und sozial verantwortlich agierenden Investoren platziert. Der jährliche Kupon der zehnjährigen Anleihe, die von Moody’s mit einem BBB+ geratet ist, beträgt 1,5 Prozent. Der Emissionserlös der Anleihe  ist ausschließlich für die Finanzierung und Refinanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen in österreichischen Wasserkraftwerken sowie von erneuerbaren Energieprojekten in Deutschland und Österreich im Bereich Windkraft vorgesehen.  
Ob sich die Bayerische Versorgungskammer unter den Zeichnern der Anleihen befand, ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass das Versorgungswerk eine große Affinität für Erneuerbare Energien hegt und ihr Engagement in diesem Bereich ausbauen will. Laut Dr. Constantin J. Echter, Leiter Zinsprodukte bei der BVK, will das Versorgungswerk „die Asset-Klasse Infrastructure Debt in den nächsten Jahren zu einem signifikanten Baustein in ihrem Fixed-Income-Portfolio ausbauen". Ein weiterer Schritt, um diesem Ziel näher zu kommen, erfolgte im November. Wie die Deka-Bank Ende vergangenen Monats mitteilte, wurden 60 Millionen Euro einer Infrastrukturfinanzierung in Höhe von 125 Millionen Euro an die BVK ausplatziert. Das Wertpapierhaus der Sparkassen hatte das Darlehen für den Kauf von 18 Windparks in Deutschland vergeben.
Die Deka-Bank ist eine von zwei Banken, mit der die Versorgungskammer im vergangenen Jahr eine strategische Partnerschaft für den Bereich Infrastrukturfinanzierung eingegangen ist. Originärer Kreditnehmer, Käufer und Betreiber der Windparks ist die Swisspower Renewables Wind 1 GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Swisspower Renewables AG, einer Beteiligungsgesellschaft von derzeit elf Schweizer Stadtwerken. Die Deka-Bank war den Angaben zufolge alleiniger Arrangeur. Im Mai dieses Jahres hatte der Kreditfonds „Deka Infrastrukturkredit“ bereits eine Erstrangtranche in Höhe von 20 Millionen Euro angekauft.
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