Versicherungen
24. Mai 2011

Versicherer sehen Potenzial eher im Nicht-Leben-Bereich

Im Lebengeschäft hingegen dürften die Umsätze 2011 rückläufig sein.

HAMBURG – Die Versicherungswirtschaft erwartet zwar anziehende Umsätze, aber das größte Potenzial wird im Nicht-Leben-Bereich gesehen. Das ist das Fazit einer neuen Studie, die vom Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen und vom Deutscher Ring Krankenversicherungsverein erstellt wurde.

Laut der Studie beurteilen 53 Prozent der Fach- und Führungskräfte die Geschäftsentwicklung der letzten sechs Monate positiv. Damit liegt die Zufriedenheit der Assekuranzen mit der eigenen Geschäftsentwicklung um zehn Prozentpunkte höher als noch im Oktober 2010. Insbesondere im Vertrieb und Innendienst hat sich die Grundstimmung in diesem Zeitraum spürbar verbessert.

In Anbetracht der besseren Stimmung plant die Versicherungsbranche in den kommenden zwölf Monaten zusätzliche Investitionen im Vertrieb. 56 Prozent der Entscheider wollen die Geschäftsbeziehungen zu Maklern mit Kooperationsvereinbarungen ausbauen. Jeder dritte Versicherungsfachmann rechnet mit Neueinstellungen im festangestellten Außendienst. Das größte Marktpotenzial bietet aus Sicht von 57 Prozent der Branchen-Insider das Nicht-Leben-Geschäft. Insgesamt steigen die Marktaussichten für Produkte dieser Sparten bereits seit zwei Jahren kontinuierlich an.

_Neugeschäft mit Einmalbeiträgen verliert an Dynamik

In der Lebensversicherung belastet die Zurückhaltung der Kunden beim Abschluss langfristiger Sparverträge nach wie vor den Absatz. Lediglich die Verträge gegen Einmalbeitrag haben in den letzten beiden Jahren für gute Zahlen der Lebensversicherer gesorgt. Aber die Neugeschäftsdynamik bei den Einmalbeiträgen hat sich inzwischen abgeschwächt. Die Lebensversicherer müssen damit rechnen, dass im laufenden Jahr damit weniger Umsätze erzielt werden können.

Außerdem war das Neugeschäft mit fondgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen 2010 im dritten Jahr in Folge rückläufig, wie das „FLV-Update 2010“ der Unternehmensberatung Towers Watson unlängst zeigte. „Der Absatz fondsgebundener Versicherungsprodukte hat sich im Jahr 2010 noch nicht von den Auswirkungen der Finanzmarktkrise erholt“, erklärt Marcel Schmitz, Berater bei Towers Watson. „Ihre Bedeutung für das Neugeschäft im Lebensversicherungsmarkt ist auf dem Tiefpunkt des Jahres 2003, nach der letzten Kapitalmarktkrise, angelangt.“

Die konventionellen Rentenversicherungen wiederum werden von der anstehenden Absenkung des Rechnungszinssatzes auf 1,75 Prozent ab kommenden Jahres belastet. Allerdings könnte dies zu einem Schlussverkauf in den letzten Monaten dieses Jahres führen, weil sich viele Kunden auf Betreiben des Vertriebs noch schnell den höheren Rechnungszins sichern wollen.

portfolio institutionell newsflash 25.5.2011/kmo/jan

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