Versorgungswerke
5. Mai 2025

Versorgungswerke geben Amprion-Anteile ab

Commerzbank-Tochter übernimmt Beteiligung an der M31 Beteiligungsgesellschaft. Privatanleger nun im Boot mit Institutionellen.

Die Ärztliche Beteiligungsgesellschaft (AEBG) hat rund sechs Prozent ihres Anteils an der Düsseldorfer M31 Beteiligungsgesellschaft, welche wiederum Anteile an Amprion hält, abgegeben. Käufer ist der Asset Manager Commerz Real, der diesen Anteil für seinen Infrastrukturfonds Klimavest erwarb. Hinter der AEBG steht ein Konsortium von fünf Versorgungswerken unter Führung der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe. Dieses Konsortium bleibt laut Pressemitteilung auch nach dem Verkauf der Beteiligung größter Anteilseigner der M31. Zweiter Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Amprion GmbH ist Markus Altenhoff. Altenhoff ist Geschäftsführer Kapitalanlage der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Stromnetz gehört Finanzinvestoren und RWE

Die Sachwertetochter der Commerzbank hatte die M31 bereits 2011 für ein Konsortium von institutionellen Investoren gegründet. Über diese Beteiligungsgesellschaft hat die Commerz Real 74,9 Prozent der Anteile an Amprion von RWE erworben sowie die Beteiligung als Asset Manager über zehn Jahre lang betreut. Die restlichen Amprion-Anteile sind im Besitz der RWE. Sechs Prozent an der M31 stellen einen indirekten Anteil von circa 4,5 Prozent an dem Übertragungsnetzbetreiber dar. Stromnetze sind hochreguliert und bieten Investoren eine stabile Verzinsung auf das gebundene Kapital. Diese wird von der Bundesnetzagentur regelmäßig überprüft und festgelegt.

„Klimavest ist damit der erste offene Fonds, über den Privatanleger in den für die Umsetzung der deutschen Energiewende so wichtigen Bereich des Stromnetzes und dessen Ausbau investieren können“, freut sich Fondsmanager Timo Werner. Die Bilanzsumme der Amprion GmbH lag per Ende 2024 bei rund 17,6 Milliarden Euro. Amprions Ebit bei rund 1,2 Milliarden Euro. Der Klimavest, ein Eltif, weist ein Fondsvolumen von 1,5 Milliarden Euro auf und peilt eine Zielrendite von 3,5 bis 4,5 Prozent an.

Netzausbau braucht Milliarden

Mit der Beteiligung will Klimavest langfristig in den Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze in Deutschland investieren. Zudem erweitert Klimavest das bisherige Portfolio aus Wind- und Solarparks um die Assetklasse Netzinfrastruktur. „Der Netzausbau ist ein Schlüsselelement einer erfolgreichen Umsetzung der Energiewende und wird in den nächsten Jahren massiv vorangetrieben werden“, erläutert Michael Henn. Henn ist Global Head of Green Deal Infrastructure bei der Commerz Real. „Hierfür sind Milliarden-Investitionen nötig.“

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