Strategien
7. Juni 2021

Vielen KMU ist Nachhaltigkeit zu teuer

Umfrage: Governance als wichtigster Faktor. Finanzielle Engpässe.

Wenn es um Klimaschutz, nachhaltige Lieferketten und soziales Engagement geht, sind große Unternehmen bereits oft weit in der Berichterstattung. Aber was bedeutet Nachhaltigkeit für das Kleingewerbe und den Mittelstand? Die Bereitschaft, über Nachhaltigkeit nachzudenken, sei da, das zeigt der zweite Teil einer aktuellen KMU-Studie der Gothaer.

Für die KMU-Studie 2021 befragt wurden 1.005 Personen, die in ihren Unternehmen für das Thema Versicherungen (mit-)verantwortlich sind, im Zeitraum vom 22. Januar bis 3. Februar 2021. Gefragt wurde nach der Wichtigkeit der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Umwelt- und Klimaschutz, verantwortungsvolle Unternehmensführung sowie die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung (ESG). Ergab die Frage nach der persönlichen Gewichtung dieser drei Dimensionen im Jahr 2020 eine nahezu gleiche Verteilung – alle drei Antwortmöglichkeiten hatten jeweils 33 bis 34 Prozent – führt 2021 die verantwortungsvolle Unternehmensführung mit 40 Prozent (beziehungsweise sogar 48 Prozent bei den KMU mit 201 bis 500 Mitarbeitenden), gefolgt von der sozialen Gerechtigkeit mit 37 Prozent. Schlusslicht ist mit 22 Prozent der Anteil der Befragten, denen der Umwelt- und Klimaschutz am wichtigsten ist.

Mit der Unternehmensgröße steigt der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit

49 Prozent der Befragten ist es jedoch sehr wichtig, dass sich ihr Unternehmen im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes nachhaltig entwickelt. Damit beantworten nur 14 Prozent die Frage mit „weniger wichtig“ beziehungsweise „unwichtig“. Mit der Unternehmensgröße steigt dieser Anteil sogar noch: So ist es 59 Prozent der Mitarbeitenden in Unternehmen mit 201 bis 500 Mitarbeitenden „sehr wichtig“, dass sich ihr Unternehmen im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes nachhaltig entwickelt.

In ihrer KMU-Studie fragte die Gothaer auch nach den größten Hindernissen für mehr Nachhaltigkeit. Die häufigsten Antworten: Zu teuer (35 Prozent), fehlende Zeit für die Recherche (33 Prozent), Umstellung ist zu aufwendig (24 Prozent) und es fehlt an Ideen (24 Prozent). Gerade die Unternehmen mit ein bis zehn Mitarbeitenden geben mit 30 Prozent an, kein Interesse daran zu haben, noch nachhaltiger zu werden. Bei den Unternehmen mit 201-500 Mitarbeitenden sind es nur zwölf Prozent, die dem zukünftigen Umweltschutz die rote Karte zeigen.

Harald Epple, Finanzvorstand und verantwortlicher Vorstand für das Thema Nachhaltigkeit im Gothaer Konzern, sieht die Gothaer mit gutem Beispiel vorangehen. „Unser Ziel ist ganz klar, als Unternehmen „glaubhaft nachhaltig“ zu sein. Dafür haben wir das Thema in unserer Unternehmensstrategie verankert und einen Bereich gegründet, der die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Gothaer koordiniert und eine Klimabilanz erstellt. Im Juli werden wir unseren Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, in dem unser Vorgehen beschrieben ist.“

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