Versicherungen
9. Mai 2025

Volkswohl-Bund stockt Anleihen und Dächer auf

Der Versicherungskonzern richtet den Fokus auf bonitätsstarke, festverzinsliche Rentenpapiere. Zudem setzen die Dortmunder auf den Einsatz eigener Photovoltaikanlagen.

Die Volkswohl-Bund-Versicherungen blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Mit einem Anstieg um 4,1 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro bei den gebuchten Bruttobeiträgen ist die Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G., die Konzernobergesellschaft, stärker gewachsen als die Branche (3,1 Prozent).

Seit dem Jahr 2024 setzt der Maklerversicherer aus Dortmunder auf den Einsatz eigener Photovoltaikanlagen. Damit sollen die Nachhaltigkeitsaspekte Klimaschutz und Energieeffizienz gezielt vorangetrieben werden. Anlagen wurden auf den Dächern der Hauptverwaltung und auf Dächern von fremdvermieteten Immobilien aus dem Kapitalanlageportfolio errichtet.

Kapitalanlagen unter der Lupe

Der Bestand der Kapitalanlagen – ohne die Anlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungen – wuchs im Berichtszeitraum um 2,6 Prozent auf rund 18,19 Milliarden Euro. Rückblickend auf das vergangene Jahr, bemerkt der Maklerversicherer, das Geschäftsjahr sei durch leicht sinkende Zinsen und rückläufige Inflationsraten geprägt gewesen.

Aufgrund der im langjährigen Vergleich deutlich verbesserten Zinssituation am Kapitalmarkt konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben im Jahr 2024 den Fokus auf bonitätsstarke, festverzinsliche Rentenpapiere legen. Es sei in lange Laufzeiten investiert worden. Anlageschwerpunkte bei alternativen Investments waren Private Equity, Erneuerbare Energien und Infrastruktur.

Durch die selektive Beimischung renditestarker Anlagen sei in der Neuanlage eine Rendite von 4,2 Prozent inklusive erwarteter Erträge aus den Bereichen Private Equity, Aktien, Immobilien sowie Erneuerbaren Energien und Infrastruktur erzielt worden.

Stille Reserve und stille Lasten

Die Zeitwerte der gesamten Kapitalanlagen betragen 17,404 Milliarden Euro (17,075 Milliarden Euro). Einerseits verfügt der Versicherungskonzern über Bewertungsreserven. Diese seien aufgrund des leichten Zinsrückgangs im Geschäftsjahr auf 1,546 Milliarden Euro (1,482 Milliarden Euro) gestiegen.

Andererseits gibt es bei den Westfalen auch Positionen mit stillen Lasten. Diese summierten sich auf 2,522 Milliarden Euro (2,395 Milliarden Euro). Der Saldo aus Bewertungsreserven und stillen Lasten belief sich auf minus 5,3 Prozent, nach zuvor minus 5,1 Prozent, der gesamten Kapitalanlagen. Die laufende Durchschnittsverzinsung sank auf 3,1 Prozent (3,5 Prozent).

Ein großer Teil der stillen Lasten sei auf den eigenen gemischten Spezialfonds zurückzuführen, der insbesondere Aktien und zinstragende Wertpapiere beinhalte. Die im Spezialfonds vorhandenen Lasten seien im Wesentlichen durch den starken Zinsanstieg im Jahr 2023 entstanden. Stille Lasten gibt es außerdem bei Aktien und festverzinslichen Wertpapieren im Direktbestand.

So setzen sich die Kapitalanlagen zusammen

Bei den Kapitalanlagen machten Anteile oder Aktien an Investmentvermögen, Genussscheine und Aktien in Summe 45,6 Prozent (45,3 Prozent) des Bestandes aus. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere bildeten mit 26,1 Prozent (25,9 Prozent) einen weiteren großen Posten, gefolgt von indirekt gehaltenen Immobilieninvestments mit 8,6 Prozent (8,7 Prozent).

In Schuldscheinforderungen und Darlehen waren 7,8 Prozent (8,0 Prozent) der Kapitalanlagen investiert. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen machten 2,3 Prozent (2,4 Prozent) aus. Der Bestand an Namensschuldverschreibungen lag bei 2,4 Prozent (2,8 Prozent). Die Aktienquote zu Marktwerten – inklusive der Aktien im Spezialfonds – gibt das Unternehmen mit 3,12 Prozent (3,43 Prozent) an.

Konzernobergesellschaft ist die Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G.

Zur Volkswohl-Bund-Gruppe gehören neben der Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G. auch die Volkswohl Bund Sachversicherung, die Dortmunder Lebensversicherung und der digitale Versicherungsanbieter Prokundo. Darüber hinaus sind einige Kapitalbeteiligungs- und Immobiliengesellschaften Teil der Unternehmensgruppe. Hierbei handelt es sich um reine Kapitalanlagen und nicht um strategische Beteiligungen hinsichtlich der Geschäftstätigkeit des Unternehmens.

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