Immobilien
25. Februar 2015

Von Westeuropa nach Nordamerika

Deutsche Investoren haben frühzeitig auf die zunehmende Dollarstärke reagiert und sich seit 2012 stärker im US-Immobilienmarkt engagiert. Der Rendite-Spread zwischen Cap-Rate von US-Büroimmobilien und zehnjährigen US-Staatsanleihen beträgt 388 Basispunkte.

Die deutschen institutionellen Investoren zieht es immer stärker nach Übersee. Wie die Feri Euro Rating Services AG in ihrer neuen Studie feststellt, hat sich in den vergangenen gut zwei Jahren der Anteil nordamerikanischer Immobilienanlagen im Portfolio mehr als verdoppelt. Während 2012 nur sechs Prozent der Immobilieninvestitionen in Nordamerika lagen, waren es im vergangenen Jahr 15,3 Prozent. Diese Umschichtung erfolgte in erster Linie zulasten Westeuropas. Dessen Anteil im Portfolio ist in derselben Zeit von 13,4 Prozent auf 8,7 Prozent zurückgegangen.
„Deutsche institutionelle Investoren haben frühzeitig auf die zunehmende Stärke des Dollars, die Schwäche des Euros und das hohe Wachstumspotenzial des US-amerikanischen Immobilienmarktes reagiert“, sagt Dr. Tobias Schmidt, Sprecher des Vorstands von Feri Euro Rating Services. Er geht davon aus, dass dieser Trend auch künftig anhalten wird. Die Attraktivität US-amerikanischer Immobilien erkläre sich aus dem anhaltend soliden Aufschwung der US-Konjunktur. „Getrieben wird der Aufschwung von einer positiven Arbeitsmarkt- und Einkommensentwicklung – und nicht zuletzt auch von den Entwicklungen auf den Immobilienmärkten, auf denen die Investitionen im Zuge der intensiveren Bautätigkeit deutlich angezogen haben“, so Schmidt. Gerade im Gegensatz zu vielen europäischen Industrienationen stünden die Zeichen in den USA auch weiterhin auf Wachstum.
Darüber hinaus treibe der Rendite-Spread zwischen Staatsanleihen und Immobilien ohnehin viele institutionelle Anleger vermehrt zu Immobilieninvestments. Wie aus der Studie hervorgeht, lag der Rendite-Spread zwischen der Cap-Rate von Büroimmobilien und zehnjährigen US-Staatsanleihen Ende 2014 bei 388 Basispunkten. „Selbst bei moderat steigenden Zinsen dürften US-Immobilien daher kaum in der Investorengunst sinken“, kommentiert Schmidt. Wie die Studie weiter zeigt, haben sich in den USA Apartments und Einzelhandelsimmobilien nach der Finanzkrise am besten entwickelt. Zwischen dem ersten Quartal 2010 und dem Ende des zweiten Quartals 2014 beliefen sich die NCREIF-Gesamterträge auf 57,2 Prozent beziehungsweise 56,2 Prozent. Aber auch bei Industrie- und Büroimmobilien wird die Erholung des US-Immobilienmarktes mit 51,1 und 48,2 Prozent deutlich. Etwas weniger gut entwickelten sich die Erträge in der Nutzungsart Hotel mit 38,9 Prozent.
portfolio institutionell newsflash 25.02.2015/Kerstin Bendix
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