Asset Manager
7. November 2022

Wealth wächst weiter

Bain: Als Wealth Manager entweder integrierter Komplettanbieter, Kundenmagnet oder Nischenplayer sein. Private Assets und Kryptos sind Zukunftsmärkte.

Kurzfristig eine Delle, mittelfristig weiteres Wachstum für das Wealth Management – dies prophezeit die Unternehmensberatung Bain in einer aktuellen Studie. Laut dieser setzt sich bis 2030 der weltweite Anstieg der liquiden Vermögen um gut 90 Billionen Dollar auf dann 229 Billionen Dollar fort. Damit werde das Wealth Management mit seinem hohen Anteil wiederkehrender Erträge und seiner großen Kapitaleffizienz für Finanzdienstleister noch attraktiver.

Um vom Wealth-Kuchen etwas abzubekommen, müssen Vermögensverwalter Änderungen vornehmen.Finanzdienstleister müssen ihr Angebot, ihren Vertrieb und ihr Geschäftsmodell umgestalten, wollen sie auch in den kommenden Jahren im Wealth Management erfolgreich sein“, erklärt Bain-Partner Dr. Markus Habbel, der Co-Autor der Studie ist. „Die Generationen Y und Z beschäftigen sich mit dem Thema Kapitalanlage deutlich mehr als ihre Eltern und agieren selbstständiger“, stellt Dr. Christine Weber-Vossen, Associate Partner bei Bain und Co-Autorin der Studie, fest. Finanzdienstleister müssten daher mit Hochdruck ihr digitales Angebot ausbauen. „In entscheidenden Situationen ist aber jüngeren Wohlhabenden eine individuelle persönliche Beratung ebenfalls wichtig“, so Weber-Vossen. „Entsprechend lassen sich in Zukunft auch in der Vermögensverwaltung die Erwartungen der Klientel nur mit einem hybriden Ansatz erfüllen.“

Bei den Kapitalanlagen bahnen sich ebenfalls weitreichende Veränderungen an. In der Bain-Studie werden vier Zukunftsmärkte hervorgehoben: Nachhaltigkeit, wegen der Überrenditen Private Equity und Private Debt, Beimischungen von Kryptowährungen in den kommenden fünf Jahren von ein bis fünf Prozent und Lösungen für den Ruhestand.

Drei Geschäftsmodelle

Insbesondere drei Geschäftsmodelle versetzen Private-Wealth-Anbieter in die Lage, die vielfältigen Wachstumschancen zu nutzen: als integrierter Komplettanbieter, Kundenmagnet oder als Nischenplayer. Gerade große Finanzdienstleister können, je nach Ausgangslage auch über gezielte Übernahmen, das gesamte Leistungsspektrum in der Vermögensverwaltung abdecken. Zugleich decken sie mit einer konsequenten Digitalisierung die Bedürfnisse jüngerer Gutverdiener ab und erschließen so eine neue Kundengruppe. Die Kundenmagneten dagegen konzentrieren sich auf die Beratung einer möglichst hohen Zahl von Vermögenden und setzen bei nachgelagerten Prozessen auf die Leistungen Dritter. Nischenplayer legen ihren Fokus hingegen auf ein spezielles Kundensegment und spielen hier ihre Stärken entlang der Wertschöpfungskette aus.

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