Traditionelle Anlagen
18. August 2025

Welche Sektoren hohe Spreads bieten

HQ Trust vermisst die Renditeaufschläge von Staats- und Unternehmensanleihen. Frankreich, Italien und Griechenland bieten höchste Risikoprämien.

Wer Spreads sucht, wird auf Govy-Ebene unter anderem bei französischen Staatsanleihen und im Corporates-Universum bei Finanzdienstleistern fündig. Dies ergibt eine Analyse von HQ Trust. Der Asset Manager hat die Renditeaufschläge von Euro-Investment-Grade-Anleihen verschiedener Sektoren der Top 15 Länder des Bloomberg Euro Aggregate Index vermessen. In diese Auswertung fließen neben Staatsanleihen auch Unternehmensanleihen aus den laut HQ wichtigsten drei Sektoren ein: Finanzdienstleister, Versorger und Industrie.

„Für die Euro-Staatsanleihen aus Ländern wie Frankreich, Großbritannien oder Belgien bekommen Investoren im Schnitt gut 50 Basispunkte mehr als hierzulande“, konstatiert Anleiheexperte Jan Tachtler. Am höchsten ist der Renditeaufschlag zu Bundesanleihen in Italien. Es folgen in der Auswertung Frankreich und Belgien. Nicht bei den untersuchten Top 15 Ländern dabei sind osteuropäische Staaten.

Den Renditeaufschlag bei Unternehmensanleihen liegt mit rund 70 bis 90 Basispunkten deutlich höher. „Schaut man auf den Risikoaufschlag liegen die Bonds von Versorgern und Industrieunternehmen sehr eng zusammen“, so Tachtler. Zu Teil gebe es jedoch auf Länderebene bezüglich der Sektoren große Unterschiede. „In 8 der 15 Länder ist der Risikoaufschlag einer Anleihe aus dem Bereich der Finanzdienstleister derzeit im Schnitt am höchsten. Besonders hoch ist dieser Spread derzeit in Österreich. In den USA, Großbritannien und Schweden ist dagegen bei Euro-Bonds von Versorgern am meisten zu holen.“

Was Tachtler Anlegern rät: „Abseits der sehr sicheren deutschen Staatsanleihen finden Investoren derzeit einige Bereiche, in denen sie für überschaubares zusätzliches Risiko einen gewissen Renditeaufschlag bekommen.“ Beim Versorger Thames Water hat sich dieses Risiko jedoch kürzlich realisiert. Fitch bezifferte das Volumen dieses Defaults Ende März auf 4,48 Milliarden Euro.

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