Schwarzer Schwan
6. Mai 2013

Wenn Professoren sich zum Affen machen

Fondsmanager sollen in Bezug auf Affen statt auf Börsenwerte gebenchmarkt werden. Das fordern britische Wissenschaftler.

Was verbindet Bernhard Grzimek und Heinz Sielmann? Nun, beide waren bekannte Verhaltensforscher, die sich leidenschaftlich gern mit allerlei Primaten auseinandergesetzt haben. Künftig darf auch die Londoner Cass Business School im Reigen der ulkigen Tierforscher nicht fehlen. Professoren der angesehenen Forschungseinrichtung haben nämlich herausgefunden, dass zufällig von Affen erstellte Aktienindizes eine höhere risikoangepasste Rendite als ein gleichwertiger durch Marktkapitalisierung gewichteter Index über die vergangenen 40 Jahre erzielt hätte. Klingt komisch, ist aber so.
Voller Euphorie erklärt Co-Studienautor Professor Andrew Clare die Vorgehensweise: „Wir programmierten einen Computer so, dass er (…) 1.000 Aktien der Stichprobe nach dem Zufallsprinzip auswählt und gewichtet; wir haben tatsächlich die Fähigkeiten eines Affen, Aktien auszuwählen, simuliert.“ Der Vorgang wurde übrigens für jedes Jahr im Zeitraum von 1968 bis 2011 zehn Millionen Mal wiederholt, dabei entstanden ebenso viele zufällig gewichtete Indizes. 
Offenbar zeigen die Ergebnisse, dass „viele der Affen-Fondsmanager bessere Leistungen erzielt hätten, als einige der alternativen Indizierungstechniken.“ Besonders schockiert waren die Herren Professoren, „dass fast jeder der zehn Millionen Affenfondsmanager die Ergebnisse des durch Marktkapitalisierung gewichteten Indizes schlugen.“ Professor Clare fügt allen Ernstes hinzu: „Eine der Auswirkungen unserer Arbeit ist, dass wir unsere Fondsmanager vielleicht in Bezug auf Affen anstatt auf Börsenwerte benchmarken sollten!“ Im Hinblick auf die Schwächen von Marktkapitalisierungsinvestmentstrategien erklärt man bei der Finanzkaderschmiede: „Die langfristigen Ergebnisse der Affen werden von daher sicherlich für einige Überraschung sorgen und wir begrüßen weitere Diskussionen.“
Heiß diskutiert werden nun unbestätigten Gerüchten zufolge bei großen Anbietern die Auflage von Affen-ETF. Eine noch offene Diskussion dreht sich dagegen um geeignete Incentives für Affen-Fondsmanager. Affen sind empfänglich für Bananen, aber auch für Belohnungssex.  
In diesem Sinne wünscht Ihnendie Redaktion von portfolio institutionell ein tierisches Wochenende. 
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