Asset Manager
7. Juni 2011

WGF steigt ins Geschäft mit Immobilien-Spezialfonds ein

Ein Gespräch mit Walter Helbach, Geschäftsführer der neuen KAG.

DÜSSELDORF – Der Immobilienspezialist WGF hat Ende Mai die Erlaubnis von der Bafin bekommen, einen neuen Anbieter von Immobilien-Spezialfonds zu gründen. Der neue Anbieter heißt WGF Immobilien Investment GmbH und wird von Walter Helbach geführt. Über die Gründung sprachen Helbach und WGF-Vorstand Pino Sergio mit portfolio institutionell.

Was veranlasst Sie den Einstieg in dieses Marktsegment zu wagen?

Pino Sergio: Ausschlaggebend für die Gründung der Immobilien-KAG waren Gespräche mit institutionellen Anlegern. Diese äußerten Interesse an immobilienbezogenen Investments mit unserer Unternehmensgruppe. Unsere derzeitigen Finanzprodukte sind eher bei Privatanlegern erfolgreich. Mit unserer neuen Immobilien-KAG und ihrem eigenständigen Produktangebot möchten wir die Anlagewünsche der institutionellen Investoren umsetzen.

Auf welche Segmente wird sich die WGF Immobilien Investment GmbH fokussieren?

Walter Helbach: Im Fokus unserer Spezialfonds wird die gesamte Palette gewerblicher Immobilien wie Einzelhandel, Büro und Hotels stehen. Entscheidend wird das Anlageinteresse unserer institutionellen Investoren sein, und in diesen Segmenten werden wir die Immobilienmarktsituationen nutzen.

Sie beschränken sich auf Immobilien-Spezialfonds. Ist diese Konzentration der Einsicht geschuldet, dass bei den Publikumsfonds die Liquiditätsprobleme auch nach den jüngsten gesetzlichen Änderungen immer noch nicht behoben sind?

Helbach: Unser Interesse ist klar auf den institutionellen Kunden gerichtet. Die Probleme der Publikumsfonds zeigen ja gerade, dass diese nicht das richtige Anlagevehikel für die institutionellen Anleger sind. Wir glauben im Gegenteil daran, dass Immobilien-Spezialfonds von dieser Entwicklung profitieren werden und mit ihrer hochregulierten und qualitativ anspruchsvollen Anlage die Bedürfnisse der Institutionellen hervorragend abdecken.

Wie wollen Sie den Vertrieb organisieren? Werden Sie dafür zusätzlich Mitarbeiter einstellen?

Helbach: Der Vertrieb ist natürlich eine Kernkompetenz und das Herzstück einer neuen KAG. Die Geschäftsführung steht auf diesem Feld bestens im Markt. Zusätzlich werden wir ab Mitte des Jahres einen in der Branche stark profilierten Leiter Vertrieb im Team haben.

Durch Solvency II müssen Versicherer künftig Immobilien mit deutlich mehr Eigenkapital unterlegen. Marktbeobachter rechnen daher damit, dass Versicherer künftig sich von den Immobilien-Spezialfonds abwenden könnten. Teilen Sie diese Befürchtung? Immerhin würde damit eine Ihrer bedeutendsten Zielgruppen ausfallen.

Helbach: Die Thematik Solvency II verfolgen wir natürlich mit großer Aufmerksamkeit. Zwei Dinge scheinen uns aktuell wichtig: Zum einen wird die Höhe der tatsächlich geforderten Eigenkapitalhinterlegung noch kräftig diskutiert und zum anderen werden die Vorteile der Immobilien-Spezialfonds im gesamten Kontext bestehen bleiben.

Wann ist mit der Auflegung des ersten Fonds zu rechnen? Gibt es dafür bereits konkrete Pläne?

Helbach: Wir haben in der Vorbereitungsphase vier Produktideen entwickelt und dafür zwei Immobilienportfolios geprüft. Jetzt gehen wir an den Markt und stellen uns potenziellen Kunden vor.

portfolio institutionell newsflash 08.06.2011/kmo/jan

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