Immobilien
12. September 2023

Wohnungen in stabiler Seitenlage

Kaufpreise wieder auf Niveau von 2018. Colliers erwartet deutlichen Mietanstieg.

In Deutschland sind die Kaufpreise für sogenannte „Zinshäuser“ im Durchschnitt um 17 Prozent gefallen und damit wieder auf dem Niveau von 2018. Mit weiteren Preisrückgängen ist insgesamt nicht zu rechnen, wenngleich in Teilsegmenten noch leichte Korrekturen möglich sind. Das geht aus dem neuen Report „Residential Investment 2023/24: Wohn- und Geschäftshäuser im Überblick“ hervor.

„In Deutschland verschärft sich der Wohnungsmangel immer mehr, weil zu wenig gebaut wird. Deshalb werden die Mieten im Bestand zwangsläufig weiter steigen und diese Aussicht auf Mietwachstum spricht gegen ein weiteres Absinken der Kaufpreise. Die Talsohle ist vielerorts erreicht. Kaufinteressenten können guten Gewissens wieder kaufen, wenn sie von den Qualitäten eines Objektes überzeugt sind“, sagt Felix von Saucken, Head of Residenital Germany bei Colliers.

Rendite im Schnitt bei nun 4,5 Prozent

Indikator für das neue Preisniveau bei Wohn- und Geschäftshäusern sind auch die gestiegenen Nettoanfangsrenditen, die sich nach der Analyse von Colliers ebenfalls stabilisieren werden. Bezogen auf ganz Deutschland sind die Renditen für Zinshäuser von 3,9 Prozent im Jahr 2022 auf aktuell 4,5 Prozent gestiegen. In den sieben Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Stuttgart und München verlief der Renditeanstieg von drei Prozent im Jahr 2022 auf derzeit 3,8 Prozent.

Allein im ersten Halbjahr 2023 haben sich die Durchschnittsmieten in den Top 50 Städten weiter um zwei Prozent im Bestand und um vier Prozent im Neubau verteuert. Noch deutlicher war der Mietpreisanstieg in den Top-7-Metropolen mit vier Prozent im Bestand und sechs Prozent im Neubau. Dieser Trend wird laut Colliers weiter anhalten, weil zu wenig gebaut wird und gleichzeitig die Anzahl der Haushalte weiter steigt. „Die Misere des Wohnungsmangels durch zu wenig Neubau wird in der Öffentlichkeit zurecht viel beklagt. Häufig außer Acht gelassen wird dabei der demografische Megatrend der stetig steigenden Anzahl an Haushalten. Gerade die Kombination aus zu wenigen Wohnungen und immer mehr Haushalten sorgt allerdings für die zunehmende Dramatik am deutschen Wohnungsmarkt“, sagt Felix von Saucken. „Es mag zynisch klingen, aber Käufer von Zinshäusern werden von dieser Entwicklung in besonderer Weise proftieren, da eine Kehrtwende am Wohnmarkt nicht absehbar ist.“

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