Alternative Anlagen
14. Juli 2020

Zwischen Einspeisevergütungen, Stromhandels- und Beteiligungsrisiken

Viele Wege führen zu Renewables. Verband empfiehlt Repowerings.

Ab dem kommenden Jahr fallen die ersten Windenergieanlagen aus der EEG-Systematik. Wie der Bundesverband Windenergie mitteilt, sind davon 2021 6.000 Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 4,500 Megawatt betroffen. Im Schnitt kommen diese ersten Anlagen also auf eine Leistung von 1,3 Megawatt. Wenig überraschend empfiehlt der BWE an erster Stelle ein Repowering. Gleichzeitig sollen aber auch die Bestände gesichert werden. „Das übergeordnete Ziel muss sein, einen größeren Wegfall von Bestandsanlagen zu verhindern“, so BWE-Präsident Hermann Albers.

Renewables in neuer Phase

Repowerings unterstreichen, dass der Renewables-Markt nun in eine neue Phase eintritt. Für diese Phase stehen aber auch neue Technologien – auf und unter dem Wasser. So investiert der Kraftwerksbetreiber 7C Solarparken bei Salzwedel zum ersten Mal in eine schwimmende PV-Anlage. Der Fondsspezialist Reconcept hat ein Gezeitenkraftwerk im Angebot, das in Kanada den „höchsten den höchsten Tidenhub der Welt von 13 bis 16 Metern“ nutzen soll.

Institutionelle Investoren bevorzugen es, über Fonds im europäischen Ausland in Wind- und Solarparks zu investieren. Beispielsweise zieht es, wie bereits berichtet, die Nordrheinische Ärzteversorgung und Siemens Financial Services – nicht zum ersten Mal – mit einem Fonds von Prime Capital in den hohen Norden. Dieser konnte beim First Closing 202 Millionen Euro einsammeln und will sich auf Windenergieanlagen in den nordischen Ländern konzentrieren, wo man nicht von staatlicher Unterstützung abhänge.

Ebenfalls bei über 200 Millionen Euro ist ein Fonds der Encavis angelangt. Dieser hat jedoch ein größeres Gewicht auf Solarparks, Deutschland und staatliche Vergütungen. Zu den Investoren gehört unter anderem die Kreissparkasse Reutlingen. „Wir schätzen die breite Streuung des Portfolios über die Energiegewinnungsarten, Standorte und Länder hinweg. Der EIF II punktet mit Sicherheit unter anderem wegen der überwiegend gegebenen gesetzlichen Einspeisevergütungen und damit gut kalkulierbaren Rückflüssen, die gut zu unserem Planungshorizont passen“, so Michael Bläsius, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Reutlingen.

Zum Investorenkreis von Encavis zählt auch die Versicherungskammer Bayern. Die Versicherung hat sich jedoch am Aktienkapital beteiligt. Vier Prozent der Encavis gehören seit Dezember 2019 der Versicherungskammer. Die Performance der Aktien seit dem Einstieg: knapp 60 Prozent.

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